Vertical Green Utopia

kleines Entwerfen: "Vertical Green Utopia"
Wolfgang E. Lorenz, Gabriel Wurzer und Sigrun Swoboda
{lorenz|wurzer|swoboda} (at) iemar.tuwien.ac.at
www.dap.tuwien.ac.at
Vienna University of Technology Digital Architecture and Planning
Austria
Sommersemester 2023
Lernergebnisse
Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage den Entwurfsprozess als Problem zu erfassen, in lösbare Teilprobleme zu zerlegen und mit Hilfe von Algorithmen eine Lösungsstrategie zu entwickeln. Studierende erlangen die Fähigkeit ihre Ideen für selbstentwickelte Programme (bzw. Algorithmen) in Form von Storyboards zu präsentieren. Generell steht nicht die konkrete Implementierung (d.h. das Coding) im Vordergrund, sondern die Entwicklung einer Lösungsgenerierung mittels Algorithmen.
Die konkrete Aufgabe, die als Grundlage für die Entwicklung eines Algorithmus dient, ist der Entwurf von vertikalem Grünraum zur Reduktion der städtischen Überhitzung. Die Aufgabenstellung soll Studierende befähigen Möglichkeiten der Gebäudebegrünung durch algorithmische Unterstützung auszuloten.
Inhalt der Lehrveranstaltung
Das kleine Entwerfen mit dem Titel „Vertical Green Utopia“ verbindet die Planung von vertikalem Grünraum mit digitalen Entwurfsstrategien.
Die Stadt Wien steht gehört zu jenen Städten Europas, die durch die globale Klimaerwärmung stark unter Druck steht. Sichtbar wird das unter anderem durch die deutlich ansteigende Trendlinie der Anzahl an Hitzetage seit 1955 (siehe www.wien.gv.at/statistik/lebensraum/tabellen/eis-hitze-tage-zr.html). Neben klimatischen Einflüssen verstärkt auch die zunehmende Versiegelung infolge des starken Wachstums der Stadt Wien etwa durch die Stadterweiterungsgebiete die negativen Einflüsse auf die Wohn- und Lebensqualität. Den Auswirkungen dieser Entwicklung wie erhöhte Temperatur- und Staubbelastung können Planer durch die regulative Wirkung von Bepflanzungen entgegenwirken. Gerade im dicht bebauten Stadtgebiet steht aber für eine ausreichende Begrünung im öffentlichen Raum etwa zur Vermeidung von Hitzeinseln kein Platz zur Verfügung. Aus diesem Grund soll vor allem die vertikale Fläche genutzt werden.
Das Entwerfen gliedert sich in folgende Teile und wird dabei durch algorithmisches Denken bestimmt:
- Analysephase mit Datencheck zu den Themen: bauliche und klimatische Stadtentwicklung, Pflanzenkunde für den Einsatz am Gebäude, Konstruktionsdetails, bauliche Integrationsmöglichkeiten, technische Wasser- und Nährstoffversorgung, etc.
- Entwicklung eines Algorithmus zur konkreten Bearbeitung eines (Teil-)Aspekts und Darstellung als Storyboard
- Entwurf auf Basis der eigenen Auseinandersetzung und Darstellung in Grundriss, Ansicht, Schnitt, Innen- und Außenansichten (ggf. mit Details)
Bei der Abgabe ist auf eine Nachvollziehbarkeit des Prozesses zu achten: von den Erkenntnissen aus den Analysen über die Entwicklung (theoretische Behandlung) des Algorithmus zur finalen Umsetzung.
Die Erkenntnisse aus der Analysephase dienen als Grundlage zur Entwicklung einer Architektur unter Berücksichtigung der Funktionen und des zu erfüllenden Zwecks. Als Hilfestellung der Analyse und Planung soll ein Algorithmus entwickelt werden, der beispielsweise optimiert, Designvarianten generiert, oder direkt der Formfindung einzelner Bereiche dient. Wesentlich ist, dass aus dem Designprozesses jener Teil erkannt wird, der sich zur Entwicklung eines Algorithmus eignet.