connect the dots: algorithmischer Entwurf urbaner Seilbahninfrastrukturen

kleines Entwerfen
Wolfgang E. Lorenz, Gabriel Wurzer und Sigrun Swoboda
{lorenz|wurzer|swoboda} (at) iemar.tuwien.ac.at
www.dap.tuwien.ac.at
Vienna University of Technology Digital Architecture and Planning
Austria
Wintersemester 2023
Lernergebnisse
Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage den Entwurfsprozess als Problem zu erfassen, in lösbare Teilprobleme zu zerlegen und mit Hilfe von Algorithmen eine Lösungsstrategie zu entwickeln. Studierende erlangen die Fähigkeit ihre Ideen für selbstentwickelte Programme (bzw. Algorithmen) in Form von Storyboards zu präsentieren. Generell steht nicht die konkrete Implementierung (d.h. das Coding) im Vordergrund, sondern die Entwicklung einer Lösungsgenerierung mittels Algorithmen.
Die konkrete Aufgabe, die als Grundlage für die Entwicklung eines Algorithmus dient, ist der Entwurf einer Station für eine Stadtseilbahn. Die Aufgabenstellung soll Studierende befähigen das Stationsgebäude durch algorithmische Unterstützung zu entwerfen.
Inhalt der Lehrveranstaltung
Das kleine Entwerfen mit dem Titel „connect the dots“ verbindet die Planung eines Stationsgebäudes für eine Stadtseilbahn mit digitalen Entwurfsstrategien.
Mehrere Großstädte setzen auf Stadtseilbahnen als Verbindung zu Aussichtspunkten, zur innerstädtischen Verkehrsentlastung oder als Touristenattraktion (vgl. Rio de Janerio, London, Porto, New York, Barcelona, Köln). Auch in Wien ist nach den schienengeführten Aufstiegshilfen auf den Kahlenberg (1874-1919) und den Leopoldsberg (1873-76) nun eine Stadtseilbahn geplant. Ebenso beschäftigt man sich in Salzburg, Graz, Linz und Innsbruck mit dem Gedanken einer Seilbahn zur Verkehrsentlastung. Die Vorteile einer Stadtseilbahn liegen in der Unabhängigkeit von Straßen (und dortigen Staus), im kontinuierlichen Umlauf (keine Wartezeit) und sie gilt als umweltfreundlicher als andere Verkehrsmittel (z.B. PKWs). Desgleichen können Hürden wie Wasserflächen (Flüsse) oder Steigungen (Hänge) gleichermaßen überwunden werden.
Das Entwerfen gliedert sich in folgende Teile und wird dabei durch algorithmisches Denken bestimmt:
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Analysephase mit Datencheck zu den Themen: geschichtliche Entwicklung von Stadtseilbahnen, Umweltfaktoren (Entlastung des innerstädtischen Verkehrs), spezifische Konstruktionsdetails, Wegführung innerhalb des Gebäudes und innerstädtisch, technische Voraussetzungen, etc.
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Entwicklung eines Algorithmus zur konkreten Bearbeitung eines (Teil-)Aspekts und Darstellung als Storyboard
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Entwurf auf Basis der eigenen Auseinandersetzung und Darstellung in Grundriss, Ansicht, Schnitt, Innen- und Außenansichten (ggf. mit Details)
Bei der Abgabe ist auf eine Nachvollziehbarkeit des Prozesses zu achten: von den Erkenntnissen aus den Analysen über die Entwicklung (theoretische Behandlung) des Algorithmus zur finalen Umsetzung.
Die Erkenntnisse aus der Analysephase dienen als Grundlage zur Entwicklung einer Architektur unter Berücksichtigung der Funktionen und des zu erfüllenden Zwecks. Als Hilfestellung der Analyse und Planung soll ein Algorithmus entwickelt werden, der beispielsweise optimiert, Designvarianten generiert, oder direkt der Formfindung einzelner Bereiche dient. Wesentlich ist, dass aus dem Designprozesses jener Teil erkannt wird, der sich zur Entwicklung eines Algorithmus eignet.