Entwerfen T:E:T:R:I:S Architecture
Algorithmus unterstütze Planung zur Entwicklung eines nutzungsvielfältigen mehrgeschossigen Gebäudes
Entwerfen
Wolfgang E. Lorenz, Gabriel Wurzer, Peter Steinbach und Sigrun Swoboda
{lorenz|wurzer|swoboda} (at) dap.tuwien.ac.at
www.dap.tuwien.ac.at
Vienna University of Technology Digital Architecture and Planning
Austria
Sommersemester 2024
Lernergebnisse
Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage den Entwurfsprozess als Problem zu erfassen, in lösbare Teilprobleme zu zerlegen und mit Hilfe von Algorithmen eine Lösungsstrategie zu entwickeln. Studierende erlangen die Fähigkeit ihre Ideen für selbstentwickelte Programme (bzw. Algorithmen) in Form von Storyboards zu präsentieren. Generell steht nicht die konkrete Implementierung (d.h. das Coding) im Vordergrund, sondern die Entwicklung einer Lösungsgenerierung mittels Algorithmen. Ein Algorithmus kann optimieren, Designvarianten generieren, oder direkt der Formfindung einzelner Bereiche dienen.
Die konkrete Aufgabe, die als Grundlage für die Entwicklung eines Algorithmus dient, ist der Entwurf eines nutzungsvielfältigen mehrgeschoßigen Gebäudes in Holzbauweise. Die Aufgabenstellung soll Studierende befähigen das Gebäude durch algorithmische Unterstützung zu entwerfen.
Inhalt der Lehrveranstaltung
Das Entwerfen mit dem Titel „T:E:T:R:I:S“ verbindet die Planung eines mehrgeschoßigen nutzungsvielfältigen Gebäudes mit digitalen Entwurfsstrategien.
Als algorithmische Planungsunterstützung sind drei Strategien denkbar: 1) das Gebäude kann aufgrund intelligenter Konstruktion je nach wechselnder Anforderung wachsen oder schrumpfen; 2) das Gebäude reagiert auf einen spezifischen Ort, d.h. die Grundstruktur adaptiert sich selbst automatisiert auf Basis des durch Grundstückserschließung und Bebauungsbestimmungen regulierten Bauplatzes; 3) die innere Struktur des Gebäudes verändert sich nach einem wechselnden Bedarf im Laufe seiner Lebenszeit.
Um diese digitalen Entwurfsstrategien zu unterstützen steht im Analyseteil – zu Beginn des Entwerfens – eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Holz, nachdem dieser durch erprobte Modulbauweisen, intelligente Holzverbindungen und einfache Montage- und Veränderungs-Möglichkeiten dem variablen Einsatz entgegenkommt. Hybridkonstruktionen wie Kombinationen von Holz mit Stahlbeton, Stahl oder Mauerwerk (aus Ziegel oder Lehm) dienen bei Bedarf der Erweiterung der gewünschten Variabilität.
Abgesehen von der oben angeführten konstruktiven algorithmischen Planungsunterstützung besteht auch die Möglichkeit einen Algorithmus zur Standortanalyse (Verschattung, Erschließung, Ausblick- und Einblick, etc.), Funktionsorganisation der Grundrisse oder weiteren Planungsthemen zu entwickeln. Jedenfalls muss mindestens ein Algorithmus von den Studierenden soweit entwickelt und in Wort und Bild dargestellt werden, dass er tatsächlich als Programm im Planungsprozess umgesetzt werden kann. ... [weiter lesen]